SMART-Modell und Zürcher Ressourcen Modell: Motivierende Ziele formulieren – ein Leitfaden

Ziele konsequent zu verfolgen, kann anstrengend sein. Muss es aber nicht! Das SMART-Modell und das Zürcher Ressourcen Modell helfen dabei, Ziele motivierend zu formulieren.

Ziele geben unserem Handeln Richtung und Klarheit. Doch das Formulieren motivierender, erreichbarer Ziele ist oft herausfordernd. Das SMART-Modell ist eine verbreitete Methode zur Zielformulierung. Seine präzisen Kriterien helfen Ihnen dabei, klare und umsetzbare Ziele zu setzen. Ergänzend unterstützt Sie das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) nach Maja Storch und Frank Krause dabei, nachhaltig für das Erreichen der Ziele zu motivieren. In diesem Beitrag zeigen wir, wie Sie mit beiden Modellen in Kombination effektive und motivierende Ziele formulieren, die realistisch, bedeutungsvoll und an persönliche Ressourcen gebunden sind.

Das SMART-Modell – Ziele präzise definieren

Spezifisch: Das SMART-Modell besagt, dass ein Ziel motivierender und leichter umzusetzen ist, wenn es konkret formuliert ist. Ein vages Ziel wie «Ich möchte fitter werden» ist schwer fassbar und wirkt wenig anspornend. Eine spezifische Formulierung hingegen könnte lauten: «Ich jogge dreimal pro Woche 30 Minuten.» So ist von vornherein klar, was zu tun ist.

Messbar: Um den Fortschritt und das Erreichen der Ziele kontrollieren zu können, ist es wichtig, das Ziel messbar zu machen. Ein Ziel wie «Ich möchte mehr lesen» ist unkonkret. Eine messbare Variante wäre: «Ich lese jeden Monat zwei Bücher.» So lässt sich genau feststellen, ob man das Ziel erreicht hat.

Attraktiv: Nach dem SMART-Modell ist ein Ziel nur dann wirklich motivierend, wenn es ansprechend und persönlich bedeutungsvoll ist. Es sollte also so formuliert sein, dass man es auch aus eigenem Antrieb erreichen möchte. Ziele, die keine persönliche Relevanz haben, verlieren oft schnell an Bedeutung und werden seltener verfolgt.

Realistisch: Ein Ziel ist nur dann umsetzbar, wenn es den eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten entspricht. Das SMART-Modell besagt, dass es nur wenig bringt, sich unrealistisch hohe Anforderungen zu setzen. Dies führt nur zu Enttäuschung und Frustration. Ein realistisches Ziel ist herausfordernd, aber nicht unerreichbar. Statt «Ich möchte innerhalb eines Monats 10 Kilogramm abnehmen» wäre «Ich nehme in den nächsten drei Monaten 3 bis 5 Kilogramm ab» realistischer und daher motivierender.

Terminiert: Jedes Ziel sollte ein klares Enddatum haben. Das Festlegen eines Zeitrahmens gibt dem Ziel Struktur und hilft dabei, sich zu organisieren. Beispielsweise wäre «Ich mache bis Ende des Jahres dreimal die Woche Sport» eine terminierte Formulierung, die Orientierung bietet.

Vermeiden Sie bei der Formulierung motivierender Ziele zudem nach Möglichkeit den Konjunktiv. Nutzen Sie besser den Indikativ, um das SMART-Modell zu unterstützen. Sagen Sie sich also nicht: «Ich möchte dreimal pro Woche joggen», sondern: «Ich jogge dreimal pro Woche.» Damit bewegen Sie sich schon Richtung Umsetzen und es bleibt nicht beim blossen Wunsch.

Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) – die emotionale Motivation hinter den Zielen

Das SMART-Modell liefert eine präzise Struktur für die Formulierung von Zielen. Oft fehlen dabei aber die emotionalen Motivationsaspekte. Hier kommt das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) ins Spiel, entwickelt von Maja Storch und Frank Krause. Es legt den Fokus auf die Verbindung zwischen einem Ziel und den individuellen, emotionalen Ressourcen, die zum Verwirklichen dieser Ziele beitragen können.

Einige zentrale Überlegungen des Zürcher Ressourcen Modells sind:

Das Unbewusste miteinbeziehen: Das ZRM betont die Bedeutung der unbewussten Motivation. Ziele sind nur dann nachhaltig motivierend, wenn sie mit den eigenen inneren Wünschen und Bedürfnissen im Einklang stehen. Ein Ziel sollte nicht nur rational sinnvoll erscheinen, sondern auch emotional attraktiv sein. Das SMART-Modell hilft dabei, Klarheit zu schaffen. Das Zürcher Ressourcen Modell hilft, diese Ziele auch emotional zu verankern.

Die «Motto-Ziele» formulieren: Das ZRM schlägt vor, Ziele in Form von «Motto-Zielen» zu formulieren. Diese basieren auf positiven, inspirierenden Formulierungen, die das gewünschte Lebensgefühl ausdrücken. Zum Beispiel könnten Sie statt: «Ich möchte Stress abbauen», sagen: «Ich gehe meine Aufgaben gelassen und mit Freude an.» Motto-Ziele sind oft leichter zu verinnerlichen und wirken als eine Art Leitgedanke für das Handeln.

Den Körper als Ressource nutzen: Körperliche Empfindungen spielen im Zürcher Ressourcen Modell eine wichtige Rolle. Es nutzt positive Körpererfahrungen, um eine emotionale Bindung zu einem Ziel herzustellen. Techniken wie Embodiment, die den Körper aktiv in den Prozess der Zielsetzung einbeziehen, unterstützen dies. Etwa durch eine bestimmte Haltung oder Bewegung, die mit dem Ziel verbunden wird.

Selbstwirksamkeit stärken: Das ZRM betont, dass Menschen Ziele motivierter verfolgen, wenn sie sich selbstwirksam fühlen. Selbstwirksamkeit bezeichnet das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, ein Ziel zu erreichen. Kleine Etappenziele, die Schritt für Schritt zum Hauptziel führen, stärken dieses Vertrauen. Ein grosses Ziel in kleinere, erreichbare Abschnitte zu unterteilen, hilft dabei, das Gefühl zu entwickeln, das Ziel tatsächlich bewältigen zu können.

SMART-Modell und ZRM kombinieren: So formulieren Sie nachhaltig motivierende Ziele

Um sowohl die Präzision des SMART-Modells als auch die emotionale Verankerung des Zürcher Ressourcen Modells zu nutzen, könnte man folgendermassen vorgehen:

SMART-Formulierung: Definieren Sie Ihr Ziel zuerst klar und präzise nach den SMART-Kriterien. Sagen Sie zum Beispiel: «Ich werde bis Ende des Jahres zehn Kilogramm abnehmen, indem ich dreimal die Woche Sport treibe und meine Ernährung auf Gemüse, Proteine und Ballaststoffe ausrichte.»

Emotionales Motto-Ziel hinzufügen: Überlegen Sie, welches Lebensgefühl das Ziel in Ihnen hervorrufen soll, und formulieren Sie ein Motto, das die innere Motivation ausdrückt, zum Beispiel: «Ich werde mich fit und energiegeladen fühlen.»

Unbewusste Ressourcen nutzen: Machen Sie sich Ihre persönliche Motivation bewusst: Was bedeutet das Ziel wirklich für Sie? Visualisieren Sie, wie es sich anfühlen wird, dieses Ziel erreicht zu haben, und verbinden Sie sich mit dieser positiven Vorstellung.

Körperliche Unterstützung aktivieren: Nehmen Sie sich immer wieder bewusst Zeit, positive Körperempfindungen mit Ihrem Ziel zu verknüpfen. Das könnte durch Visualisierungen oder durch das Einnehmen einer selbstbewussten Körperhaltung geschehen, die mit dem Ziel verbunden ist.

Erfolge schrittweise feiern: Zerlegen Sie das Ziel in kleine Schritte, die regelmässig überprüft und gefeiert werden. Dies steigert das Gefühl der Selbstwirksamkeit und die langfristige Motivation.

Fazit: Die perfekte Balance zwischen Struktur und Emotion für mehr Erfolg

Die Kombination aus SMART-Modell und Zürcher Ressourcen Modell ist besonders kraftvoll, weil sie das Ziel strukturiert und gleichzeitig die emotionale Motivation stärkt. Während das SMART-Modell klare Leitlinien gibt, fördert das ZRM das Gefühl der Sinnhaftigkeit und Selbstwirksamkeit – beides entscheidende Faktoren für das langfristige Verwirklichen der Ziele.