Generation (X, Y, Z und Alpha)
Das ist ein Thema, das in letzter Zeit sehr stark zugenommen hat. Es geht darum, zu verstehen, was die neuen Generationen denn so wollen, was sie antreibt, was sie motiviert. Es ist auch deshalb sehr wichtig, weil es die Kunden von heute und morgen sind. Also wichtig für die Marketing- und Verkaufsexperten. Aber was für uns im HRM noch viel wichtiger ist, es sind auch die Mitarbeitenden von heute und morgen. Es ist deshalb von Vorteil, sich mit dem Thema Generationen auseinanderzusetzen. Es wird zurzeit zwar mehrheitlich über die Generation Y und Z gesprochen. Wenn wir aber schon dabei sind, werfen wir doch gleich mal einen Blick in die Zukunft, auf die Generation Alpha.
Die Generation «Babyboomer» wurde unter B im Glossar beschrieben. Es gibt keine Zukunft ohne Vergangenheit. Beginnen wir also mit…
Generation X
- Jahrgänge: 1965–1980 (erste Generation ohne Einwirkung eines Krieges, zumindest in der uns bekannten westlichen Welt)
- Prägende Erfahrungen/Erlebtes: Das Ende des Kalten Krieges. Der Fall der Berliner Mauer. Ära Reagan und Gorbatschow. Live Aid. Umweltkatastrophen wie Tschernobyl, das Ozonloch und das Thema Waldsterben. Die EU startet mit dem Prozess, eine Einheit zu werden. Es werden neben der Ölkrise auch Erfahrungen mit weiteren Wirtschaftskrisen gemacht. Die Arbeitslosigkeit steigt an.
- Haltung zu Beruf und Karriere: Es gibt mehr Doppelverdiener. Der Begriff Schlüsselkind gehört zum Alltag. Die Arbeit ist ein zentrales Thema im Leben. Es wird aber bereits nach Alternativen gesucht. Der Wunsch nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance steigt. Die Karriere bezieht sich immer mehr auf den Beruf und nicht mehr so ausgeprägt auf den Arbeitgeber.
Generation Y
- Jahrgänge: 1981–1996
- Prägende Erfahrungen/Erlebtes: Die Terroranschläge des 11. September 2001. Der Einmarsch in den Irak. Der Golfkrieg. I-Pod, Playstation und Smartphone kommen. Die sozialen Medien werden immer zentraler. Die Welt rückt mit Google Earth immer näher zusammen.
- Haltung zu Beruf und Karriere: Die eigene Freiheit und die Flexibilität rücken in den Vordergrund. Die Jugendarbeitslosigkeit steigt. Diese Generation ist auch von Unsicherheit geprägt. Sie hinterfragt und will den Sinn verstehen. Man nennt sie deshalb nicht umsonst die «Generation Why». Sie will Freiräume. Statt Prestige und Status ist die Freude an der Arbeit wichtiger. Die Selbstverwirklichung steht im Vordergrund. Man arbeitet nicht für den Arbeitgeber, sondern mit dem Arbeitgeber. Sie gehören zu den Besserverdienenden. Es ist die erste Generation die bereits als «Digital Natives» bezeichnet wird.
Generation Z
- Jahrgänge: 1997–2009
- Prägende Erfahrungen/Erlebtes: Wirtschaftlicher Abschwung. Stärker werdende Globalisierung. Der Arabische Frühling. Es entstehen immer mehr eigene digitale Kanäle. Influencer erobern den Markt. Wikileaks, die Erderwärmung und zunehmende Umweltkatastrophen gehören zum Alltag. Corona-Pandemie und Lockdown.
- Haltung zu Beruf und Karriere: Kommuniziert fast ausschliesslich über Smartphone, Tablet oder andere mobile Geräte. Soziale Medien werden zu nicht mehr wegzudenkenden Kommunikationsplattformen. Der Individualismus steigt an. Jeder verfolgt seine eigenen Ziele. Festgelegte Strukturen oder vordefinierte Prozesse sind dieser Generation ein Graus. Die eigene Freiheit muss gelebt werden können. Die Teilzeitarbeit ist nicht mehr wegzudenken. Sind von der IT abhängig. Multitask-Karriere ist angesagt. Es gibt nicht mehr den einen Arbeitgeber, man arbeitet für mehrere Auftraggeber und am liebsten auch «remote».
Generation Alpha
- Jahrgänge: ca. 2010–ca. 2025 (kann aber auch 2022 oder 2023 sein, da sind sich die Experten noch nicht einig)
- Prägende Erfahrungen/Erlebtes: Der erste afroamerikanische Präsident der USA. Naturkatastrophen wie der Tsunami in Japan, grossflächige Waldbrände in Australien, Kalifornien und Südeuropa oder Überschwemmungen wie in Deutschland. Machtübernahme der Taliban in Afghanistan.
- Haltung zu Beruf und Karriere: An dieser Stelle müsste man schon eine Glaskugel zur Hand nehmen. Diese Generation steckt sprichwörtlich noch in den Kinderschuhen. Aber ganz klar ist auch, diese Generation kann auf Tablets, Smartphones oder anderen noch kommenden Hightech-Produkten «swipen» (wischen), bevor sie die ersten Schritte machet oder «Mama» oder «Papa» sagen kann. Die rasante technologische Entwicklung und die Digitalisierung werden für sie die analoge Welt wie eine Geschichtsstunde aussehen lassen. Chatbots, Virtual Reality oder künstliche Intelligenz gehören zum Alltag wie zum Beispiel der 3D-Drucker. Es bleibt zu hoffen, dass sie als Kinder der Generation Z unserer lieben Mutter Erde weiterhin Respekt zollen und sich für sie einsetzen.
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